Montag, 23. April 2012

Why I am a believer

Dieser Artikel gab mir den Impuls für diesen Blog: 
http://freethoughtblogs.com/pharyngula/2012/02/17/why-i-am-an-atheist-andreas/
Darin schildert ein Achzehnjähriger wie er religiös erzogen wurde (Baptist) und mit vierzehn die Firmung erhielt. Mit sechszehn starb der Vater.  Nicht einfach so über Nacht, nein auf qualvolle Art und Weise.  Er hatte Krebs, und auch nicht die leichteste Form, es war ein Gehirntumor. Es war auch nicht das erste Mal dass der Vater diese bösartigen Wucherunggen im Kopf hatte, sie waren zuvor schon mal da, aber dann wieder weg. 
Der Autor schildert wie nach einem durch einen neuen Tumor verursachten Schlaganfall, sein Vater komplett hilflos wurde, unfähig richtig zu sprechen, unfähig sich richtig zu bewegen,  Er konnte zuhören, war bei Bewusstein aber konnte nicht antworten. Sein starker Vater, der nie von irgendjemand abhängig sein wollte, war niedergestreckt, war am Boden. Das Leiden dauerte mehr als ein Monat, dann starb der Vater.
Danach erzählt der junge Mensch davon, dass dies die Zeit gewesen sein wo er gebetet habe. Er hätte gefleht, er bat um ein Wunde. Er hat um das Leben seines Vaters gebettelt. 
Und dann starb der Vater doch. 

Und danach hatte der den Glauben an Gott verloren.  "Warum ist der Weg zum Himmel zu betreten, so schmerzhaft, warum musst du so lange leiden? Warum ließest du ihn nicht einfach sterben, warum halfst du meinem Vater nicht?" fragte er sich. Und kam zum Schluss "Es gibt keinen Gott". Und er war Atheist.
“We are all without godsome of us just happen to be aware of it.” ~ Monica Salcedo  Diesen Satz setzt er an den Schluss seines Beitrags.

Der Reihe nach.  Not lehrt Beten. Jeder der in einer schlimmen Situation war, war versucht es zu tun oder hat es auch gemacht. Ein Stoßgebet zum Himmel zu schicken, schadet ja nicht oder?  Und wieso lässt Gott das Leiden dann doch zu? Ich habe zu ihm gesprochen, hört er mich nicht? "Ist er ignorant?" "Ist er bösartig?"
Was für eine Art Gott hat der Junge da vor Augen gehabt?  Den Über-Vater der eingreift wenn das Kind leidet? Das die bösen Monster vertreibt, wenn sie unter dem Bett lauern?  Den Rächer der sofort zum Schwert greift,  wenn das Kind in Gefahr ist? Und dann?  Für wen sollte Gott da sein?  Für alle gleich?  Also alle kriegen alles, was sie sich wünschen. Gott hält alles am Leben oder läßt sterben, je nach Bedarf.  Ginge das? Und was wäre das für eine Welt?  Na dann soll Gott halt es nur besser machen als jetzt, diese Welt kann doch sicher nicht die beste aller Welten sein, die Gott schaffen hätte können?

Doch. es ist so. Diese Überzeugung habe ich. Diese Welt mit all ihrer Ungerechtigkeit ist die beste aller Welten für uns, für Tiere, Pflanzen und alle andren Wesen bis hin zu den kleinsten Bakterien. Und der Grund dafür ist, das Gott uns allen, allen Existenzen in diesem Universum die Wahlfreiheit, den freien Willen zugesteht. Und nur wenn alle zustimmen, alle kleinsten Einheiten dann nur dann, geschieht ein Wunder. Nicht weil man betet. Weil die Schöpfung Gottes zustimmt.  Gott vermag nichts ohne uns, wir nichts ohne ihn/sie/es. Das Leiden ist der Preis der Freiheit in der Schöpfung.  Gott kann dem Vater den Krebs nichts so einfach nehmen, damit würde es/sie/er gegen das erklärte Versprechen Gottes der ganzen Schöpfung die Freiheit zu lassen, verstossen.  So verrückt es klingt, aber in meinem Glauben ist für Gott alles gleich wertvoll. Gott liebt alles.  Eine wuchernde Zelle mag bösartig sein, aber sie ist eine lebendige Zelle. Und auch diese Zelle ist in der Liebe Gottes. Viele sehen Gott immer als menschenzentriert, als einen nichtexistenten alten Herrn mit Bart. So egozentrisch sind wir in unserem (Un)Glauben. Aber Gott ist über allem und anders als alles andere, und wir Menschen sind nur ein sehr, sehr winziger Teil der ganzen Schöpfung.  Und trotdem glauben viele, Gott müsse unseren Wünschen gehorchen.
Manche von uns glauben Gott nicht zu brauchen, bis sie eines Tages erkennen wie einsam sie sind und verzweifelt nach Gott rufen. Dann aber hören sie oft nicht zu, sondern wollen sofort die Allmacht Gottes erleben. Denn sie haben ja gebetet. Und wenn nichts geschieht?  Dann bleibt immer noch der Atheismus.

Für mich nicht.  Gott muß nicht antworten. Gott kann antworten. Und die Antwort kann ganz anders ausfallen, als ich möchte. Denn es ist nicht Gott allein der antwortet, nicht sein Wille geschieht, wenn der Rest der Schöpfung es nicht will.  Gott ist allmächtig, aber zugleich unendlich ohnmächtig. Weil sie/er/es selbst so gewollt hat, weil er uns alle liebt.  Darum glaube ich noch immer an Gott, obwohl keine Vernunftgrüne dafür sprechen, dass es es/ihn/sie es gibt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen